Willst du ein Spiel spielen?
Eines vorweg: Hier geht’s zu keinem Zeitpunkt um Escape-Rooms!
Auch wenn die Suche nach einem Ausweg aus der drohenden “Antibiotika-Krise” zugegebenermaßen einer Real-Life-Variante des trendigen Abendprogramms ähnelt.
Tatsächlich handelt es sich bei ESKAPE um ein Akronym, welches für DIE(!!!) sechs multi-resistenten Bakterien steht, gegen welche dringend neue Medikamente gefunden werden müssen.
ESKAPE — ein Akronym
Auch wenn den meisten von uns die Namen dieser bakteriellen Krankheitserreger wohl kaum im Kopf bleiben werden, so sollten wir doch alle zumindest einmal von ihnen gehört haben. ESKAPE setzt sich zusammen aus: Enterococcus faecium, Staphylococcus aureus, Klebsiella pneumoniae, Acinetobacter baumanii, Pseudomonas aeruginosa und Enterobacter Spezies. Sollten die Namen entfallen, hilft Google sicher gerne.
Warum hat man sich aber nun die Mühe gemacht, sechs Bakterien unter einem (zugegebenermaßen äußerst gelungenem) Akronym zusammenzufassen? Vermutlich um der breiten Öffentlichkeit im Kopf zu bleiben. Immerhin handelt es sich hierbei um eben jene bakteriellen Vertreter, bei denen es dringend notwendig ist, neue antibakterielle Substanzen dagegen zu finden. Die meisten von uns haben bestimmt schon von den berüchtigten Krankenhauskeimen gehört – genau dazu zählen auch dieses sechs Bakterien. Im Fachjargon wird in diesem Zusammenhang auch gerne von nosokomialen Keimen gesprochen.
ESKAPE Gruppe = Krankenhauskeime?
Krankenhauskeime haben den Ruf den Krankenhausaufenthalt drastisch zu verlängern. Selbst unter den besten und ordentlichsten Hygienemaßnahmen ist es immer noch möglich, dass man sich mit einem solchen Keim infiziert. Der Kampf gegen diese Erreger zieht sich mittlerweile bis zur Architektur hin. So wird in Krankenhäusern unter anderem darauf geachtet, dass Amaturen, Türklinken und Co. möglichst glatte Oberflächen besitzen und Ecken nicht mehr eckig, sondern vielmehr rund sind. Achten Sie einmal darauf.
Selbstverständlich ist den Mikroorganismen nicht derart einfach beizukommen und insbesondere die Vertreter der ESKAPE Gruppe sind außerordentlich hartnäckig und eben auch widerstandsfähig. Meist sind sie Verursacher eigentlich harmloser Infektionskrankheiten. Allerdings sind die Therapiemöglichkeiten durch ihre mMulti-resistenz stark eingeschränkt, wodurch sich die Heilungschancen drastisch reduzieren. So kommt es mittlerweile, dass Acinetobacter baumanii beispielsweise von der WHO als das Bakterium gelistet wird, gegen das mitunter am dringendsten neue antibakterielle Substanzen gefunden werden müssen! Vielleicht war man aber bei dieser Suche ja sogar schon erfolgreich (siehe hier)?
Die wollen doch nur spielen…
Auch wenn die ESKAPE Bakterien nicht immer gefährlich oder schädigenden für den Menschen sein müssen, sondern auch symptomlose Infektionen hervorrufen können, so ist es doch empfehlenswert, sich lieber von allen sechs weitestgehend fernzuhalten. Infiziert wird von ihnen nämlich beinahe alles, was der Mediziner mit ausgefallenen lateinischen Fachausdrücken benennen kann. Besonders bei offenen Wunden, einem angeschlagenen Immunsystem, einem Aufenthalt auf der Intensivstation oder auch bei einer kürzlichen Antibiotika-Therapie ist man anfälliger für eine Infektion mit einem solchen Keim. Hier gilt es besonders genau auf Hygieneregeln zu achten und den Kontakt mit Vertretern der ESKAPE Gruppe zu meiden. Social Distancing sozusagen.
Wer z.B. bei einem Krankenhausaufenthalt auf Nummer sicher gehen will, der sorgt vor…