Fake News und ihre Auswirkungen
Die COVID-19-Pandemie hat die Bedeutung klarer und zugänglicher Wissenschaftskommunikation verdeutlicht. Forschungen zeigen, dass Menschen in Zeiten der Unsicherheit verschiedene Medien zur Informationsbeschaffung nutzen. Während zu Beginn der Pandemie das Vertrauen in offizielle Kanäle hoch zu sein schien, sank es im Laufe der Zeit. Langsam aber sicher übernahmen Fake-News und begannen, Zweifel bei Teilen der Öffentlichkeit zu säen. Zusätzlich verschärfte sich die laufende Infodemie durch widersprüchliche Informationen, da die Pandemie etwas Neues war und die Wissenschaft leider kein gerader Weg zur “Wahrheit” ist. In Zeiten von sozialen Medien verbreiten sich Fake-News schneller und weiter, während die Überprüfung von Fakten zeitaufwändig ist und in der Regel nicht mit dem ständigen Herauspicken von Informationen mithalten kann.
Effective science communication could combat this. But we are far away from being effective. Currently, science communication is a maze. Far away from being effective. Today it looks something like this:
Barriere #1 — Pay to Learn
Die Zugänglichkeit wissenschaftlicher Informationen bleibt für Nicht-Wissenschaftler eine große Herausforderung, hauptsächlich aufgrund von Barrieren wie Bezahlschranken. Stellen Sie sich vor, jemand mit echtem Interesse an einem wissenschaftlichen Thema stößt auf eine Sackgasse, weil er sich den Zugang zu relevanten Journalartikeln nicht leisten kann. Das ist frustrierend und kontraproduktiv. Obwohl es Fortschritte bei der Förderung von Open Access gibt, mit etwa der Hälfte der wissenschaftlichen Arbeiten immer noch hinter Bezahlschranken versteckt, sind wir weit entfernt von universeller Zugänglichkeit (1). Open Access sollte die Norm sein, nicht die Ausnahme, um jedem mit Interesse an Wissenschaft das Erkunden und Lernen zu ermöglichen.
Barriere #2 — Zielgruppen: von jung bis alt
Peer-Review-Artikel (also klassisch wissenschaftliche Artikel), obwohl unverzichtbar für wissenschaftlichen Diskurs, stellen oft eine abschreckende Hürde für Nicht-Experten dar. Die technische Sprache, vorausgesetztes Vorwissen und komplexe Satzstrukturen können selbst bei Personen mit echtem Interesse am Lernen abschreckend wirken. Es ist nicht so, dass Wissenschaftler die Öffentlichkeit absichtlich ausschließen; oft sind sie darauf trainiert, mit ihren Kollegen, nicht mit Laien, zu kommunizieren. Um diese Kluft zu überbrücken, ist ein Umdenken und ein neuer Ansatz erforderlich. Wissenschaftler müssen lernen, effektiv mit spezifischen Zielgruppen zu kommunizieren, indem sie Sprache und Formate verwenden, die auf verschiedene Zielgruppen abgestimmt sind. Am Ende macht es einen riesigen Unterschied, ob Sie Wissenschaft einem Kollegen, einem 6‑Jährigen oder einem 60-Jährigen erklären möchten. Es hilft auch nicht, dass es wenig Anreize oder Schulungen für Wissenschaftler gibt, sich an der Öffentlichkeitsarbeit zu beteiligen. Die Vorteile einer effektiven Wissenschaftskommunikation sind jedoch enorm und fördern das Verständnis, das Vertrauen und das Engagement der Öffentlichkeit.
Besser, aber noch lange nicht perfekt. Noch liegen Steine im Weg zur optimierten Wissensvermittlung
Barriere #3 — Eckpfeiler Vertrauen
Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser. Da das mit der Kontrolle aber wie gelernt nicht immer ganz einfach ist, ist es essentiell das Vertrauen in die Wissenschaft zu stärken, um eine effektiv Wissen zu transportieren. Die COVID-19-Pandemie hat dies deutlich gemacht, mit einem schwankenden öffentlichen Vertrauen in die Wissenschaft angesichts sich schnell entwickelnder Informationen und Unsicherheiten (2). Vertrauen wird oft mit Vertrautheit (denken Sie an Anzeigen mit vertrauten Gesichtern) und früherer Exposition (3) in Verbindung gebracht, wird aber auch von ideologischen Überzeugungen (4) und Kommunikationspraktiken beeinflusst. Wissenschaftler müssen diese Faktoren anerkennen und ansprechen, um Vertrauen aufzubauen und aufrechtzuerhalten. Transparenz über den wissenschaftlichen Prozess, einschließlich Unsicherheiten und Einschränkungen, ist entscheidend für das Vertrauen. Darüber hinaus ist die Normalisierung der Akzeptanz von Unsicherheiten in der Wissenschaft entscheidend, da sie die dynamische und sich entwickelnde Natur des wissenschaftlichen Forschungsprozesses widerspiegelt. ES IST IN ORDNUNG ZU SAGEN “WIR WISSEN ES NICHT”! Wirklich!
Langsam nähern wir uns der Sache…
Barriere #4 — Next-Gen
In der heutigen digitalen Ära sind soziale Medien die Hauptinformationsquelle für viele Menschen, insbesondere junge Generationen. Doch inmitten der Flut von Inhalten ist es eine Herausforderung, Fakten von Fiktion zu unterscheiden. Echte Wissenschaft hat oft Schwierigkeiten, mit sensationellen oder irreführenden Erzählungen zu konkurrieren. Die Nutzung der Kraft moderner Medienkanäle ist für eine effektive Wissenschaftskommunikation unerlässlich. Die Erstellung ansprechender, informativer Inhalte für diese Plattformen erfordert jedoch Fachwissen, Zeit und Ressourcen. Die Integration von Wissenschaftskommunikatoren in Forschungsprojekte kann dazu beitragen, diese Lücke zu überbrücken und sicherzustellen, dass genaue und ansprechende Inhalte ein breiteres Publikum erreichen.
Gemeinsam Brücken bauen!
Der Weg der effektiven Wissenschaftskommunikation ist ein langer… aber er ist es wert beschritten zu werden. Die COVID-19-Pandemie hat gezeigt, dass es dringend benötigt wird, aber auch verdeutlicht, wie schlecht die Wissenschaft wirklich darin ist, interessante Themen auf eher langweilige und komplizierte Weise zu kommunizieren. Das Gleiche gilt im Übrigen für Antibiotikaresistenzen. Selbst in westlichen Ländern sind viele mit dem Begriff “Antibiotikaresistenz” und den zugrunde liegenden Konzepten nicht vertraut (5, 6). Erstaunlich, oder? Besonders wenn man bedenkt, dass die WHO Antibiotika als eine der größten globalen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts bezeichnet… ein “One-Health”-Phänomen, das die Anstrengungen jedes Einzelnen erfordert, aber dennoch scheitern wir daran, die Botschaft an große Teile der Bevölkerung zu vermitteln.
Die Wissenschaft muss besser darin werden, Wissenschaft zu kommunizieren. Nicht morgen — heute! Letztendlich ist das Ziel der Wissenschaft nicht die Verbesserung der menschlichen Verfassung? Und sollten Menschen es nicht verstehen, damit dies geschieht?
Quellen
(1) https://www.stm-assoc.org/oa-dashboard/uptake-of-open-access/#:~:text=When%20combined%20in%20our%20analysis,been%20published%20as%20gold%20OA
(2) https://www.pewresearch.org/science/2022/02/15/americans-trust-in-scientists-other-groups-declines/
(3) Pennycook, G., Cannon, T. D., & Rand, D. G. (2018). Prior exposure increases perceived accuracy of fake news. Journal of Experimental Psychology: General, 147(12), 1865–1880.DOI: 10.1037/xge0000465
(4) Kai Shu, Amy Sliva, Suhang Wang, Jiliang Tang, and Huan Liu. 2017. Fake news detection on social media: A data
mining perspective. ACM SIGKDD Explor. Newslett. 19, 1 (2017), 22–36
(5) https://www.who.int/news/item/16–11-2015-who-multi-country-survey-reveals-widespread-public-misunderstanding-about-antibiotic-resistance
(6) https://iiif.wellcomecollection.org/file/b24978000_Exploring%20the%20consumer%20perspective.pdf